Kindersklaverei in der Fischereiindustrie Ghanas

Weltweit sind insgesamt 160 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren von Kinderarbeit betroffen: fast ein Zehntel aller Kinder auf der Welt. 79 Millionen Kinder verrichten gefährliche Arbeiten, die ihre Gesundheit direkt gefährden. Zwischen 2000 und 2016 waren die Zahlen der Kinderarbeit rückläufig, doch dann kamen alle Fortschritte zum Stillstand, und in den folgenden vier Jahren stieg die Zahl der Kinder in Zwangsarbeit um über 8 Millionen. Während die Zahl der Kinder über 12 Jahren zurückging, gab es 2020 16,8 Millionen mehr Kinder zwischen 5 und 11 Jahren in Kinderarbeit als 2016.

Kinderarbeit ist weltweit rückläufig, aber in Afrika südlich der Sahara hat sie 2012 zugenommen. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind heute mehr Kinder von Kinderarbeit betroffen als im Rest der Welt zusammen. (Quelle: Bericht des Internationalen Arbeitsamtes 2020)

Kindersklaverei in der Fischereiindustrie Ghanas

Im Jahr 2016 deckten Forscher im Rahmen einer von der Organisation Free the Slaves in Auftrag gegebenen Studie mehr als 500 Fälle von Kinderhandel in den südlichen Gebieten des Volta-Sees in Ghana auf. 50 Prozent der festgestellten Fälle wurden in die Fischereiindustrie verschleppt. Der 1965 von Menschenhand geschaffene Volta-See beherbergt viele Parasiten und Äste aus dem untergetauchten Wald in seinem Wasser. Eine Untersuchung der International Justice Mission aus dem Jahr 2015 beschreibt, wie Kinder gezwungen sind, täglich ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen, indem sie unter Wasser tauchen, um Netze von Ästen zu befreien. Ein Fünftel dieser Kinder ist 6 Jahre alt oder jünger.

Wie können wir Kindersklaverei bekämpfen?

Modemarken und andere Einzelhändler können Fortschritte im Kampf gegen Kindersklaverei unterstützen, indem sie ihre eigenen Lieferketten überprüfen und das potenzielle Risiko von Kinderarbeit untersuchen. Indem sie mit einschlägigen Kinderrechtsorganisationen zusammenarbeiten, können sie gute Praktiken in ihrer Produktion sicherstellen. Wichtig ist auch die Förderung fairer Löhne für die Arbeiter in ihrem Unternehmen und in ihrer Branche.

Sea2see arbeitet seit einiger Zeit mit lokalen Gemeinden in Ghana zusammen und sammelt und recycelt Plastik aus dem Meer im Rahmen unserer WASTE 4 TIME-Kampagne. Wir wissen, dass Armut eine der Hauptursachen für Kindersklaverei ist, und unsere Plastiksammlung schafft eine zusätzliche Einkommensquelle für arme Gemeinden.

Das von uns gesammelte Material wird für die Herstellung von UPSEATM PLAST wiederverwertet: ein haltbarer Kunststoff, den wir für unsere meerestauglichen Uhren verwenden. Wir glauben, dass eine weitere Möglichkeit zu helfen darin besteht, Maßnahmen zu unterstützen, die Kindern, die von Kinderarbeit betroffen sind, eine Ausbildung ermöglichen. Daher spendet unser TIME 4 TIME-Projekt an Free the Slaves und ihr Programm Growing up Free. Mit dem Verkauf jeder Uhr werden einem ehemaligen Kindersklaven 10 Tage Ausbildung, Material, Uniformen und Möbel gespendet, um ihm die Chance auf eine echte Zukunft zu geben.  

Lesen Sie mehr über unsere Arbeit mit Free the Slaves hier. 

Was können wir als Einzelne tun?

Helfen Sie mit, das Bewusstsein für Kindersklaverei zu schärfen. Teilen Sie Informationen, nutzen Sie soziale Medien und beteiligen Sie sich an der weltweiten Diskussion. Melden Sie sich für den Free the Slaves-Newsletter an, um über aktuelle Ereignisse informiert zu werden.

Üben Sie sich in ethischem Konsumverhalten und achten Sie darauf, wo Sie Ihr Geld ausgeben. Versuchen Sie sicherzustellen, dass die Produkte, die Sie kaufen, nicht aus der Sklaverei stammen. KnowTheChain ist eine großartige Quelle, um sich über Benchmarks und Bewertungen von Unternehmen zu informieren, die sich gegen Sklaverei einsetzen.

Millionen von Kindern sind immer noch in der Zwangsarbeit gefangen, aber wir können sie mit Ihrer Hilfe endgültig ausrotten. Wir können alle zusammenarbeiten, um eine Gesellschaft aufzubauen, in der alle Kinder geschützt sind und ihre Rechte garantiert werden.